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Vergleichen ist das Ende des Glücks

Juni 12, 2023
Robert Paulus
Lesedauer: ca. 4 min

Vergleichen ist das Ende des Glücks!

Meine Handwerksmarke Edle Räume, mein Handwerksbetrieb, wurde erst sichtbar, erfolgreich und bekannt, als ich lernte mich auf meine Stärken zu konzentrieren. Ich gründete quasi meine eigene Liga. In meinem Kopf, für mich alleine.

Die Basis dafür, der Ausgangspunkt war eine Erfahrung aus den 0er Jahren. 2006 konnte ich Geschäftsräume mit Schaufenstern im Herzen Fürstenfeldbrucks ergattern. Zwei Jahre vorher hatte ich meinen ersten Showroom in einem Untergeschoß gebaut. Und jetzt wollte ich, nachdem mir die Notwendigkeit einer gut sichtbaren Ausstellung bewusst geworden war, durchstarten. Ich baute in den neuen Räumen meine betrieblichen Strukturen mit Büro, Werkstatt, Lager und natürlich mit einer Ausstellung auf. Ich war stolz wie Harry und   -  erhielt gleichmal den ersten Dämpfer.

Innerhalb der nächsten drei Monate eröffneten zwei weitere Maler in unmittelbarer Umgebung (bei knapp 35.000 Einwohnern ist die Nähe nicht so verwunderlich) eine Ausstellung. Und jetzt ging es natürlich los in meinem Kopf. Mist, ausgerechnet jetzt, was machen die, wie gut sind die, welche Materialien benutzen die, sind die besser, größer, schneller?

Natürlich belastete das alles mein tägliches Leben, mein tägliches Arbeiten. Ich hatte gut und gerne 100.000 € in den Umbau und die Gestaltung meines Showrooms investiert und da machst du dir dann schon mal Sorgen. Zum Glück bin ich aber mit einer Eigenschaft ausgestattet, die mir in solchen Situationen hilft.  Ich bin stur und leistungsbereit und wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann ist scheitern für mich keine Option. Ich zog mein Programm also durch, im Vertrauen auf die eigene Kraft. Nach ein paar Wochen achtete ich nicht mehr so sehr auf die Marktbegleiter. Ok ein bisschen schon noch, aber ich versuchte das so zu minimieren, dass es mich nicht mehr belastete.

Und so kam es, dass nach einem Jahr einer der beiden Maler bei uns vorständig wurde und nach Arbeit fragte. Strike! Der Erste war weg vom Markt. Damit war aber mein Fokus sofort wieder auf den verbleibenden Konkurrenten gerichtet. Und auch dieses blöde, drückende Gefühl in der Magengegend war wieder da, nach Monaten hatte ich wieder diesen Druck im Magen.

Was macht er, wo macht er was – und mit wem? Ich habe wieder einige Wochen gebraucht um diese mentale Belastung, dieses permanent vorhandene und auf die Lebensqualität drückende Gefühl wieder los zu werden.

Nochmal ein knappes Jahr später stellte sich heraus, dass dies völlig überflüssig war. Die ganze Zeit der Bauschmerzen war unnötig. Denn dann strich auch der Zweite seine Segel. Double Strike. Ich hatte mich behauptet.

Ich gebe zu, dass es natürlich für mich nicht einfach war. Ich habe mich viele Jahre immer wieder mit anderen verglichen, wollte besser und anders sein. Dass es mir gelungen ist, dass ich meine Ziele erreicht habe und noch dazu weit über meine Ziele hinausgeschossen bin, macht mich stolz und zufrieden.

Aber, es war sehr mühsam, anstrengend und zeitintensiv. Hätte ich früher gelernt weniger auf die anderen zu schielen, wäre vieles schneller, einfacher und damit auch erfolgreicher gewesen. Denn:

Vergleichen ist das Ende des Glücks!

Robert Paulus

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